Beschreibung
Eigene Ressourcen stärken
2021 war, wie schon 2020, von der Pandemie durch SARSCoV-2 geprägt: Lockdowns, AHA-Regeln, schwer Erkrankte auf den Intensivstationen und Menschen, die an SARSCoV-2 verstorben sind. Als Ende 2020 ein neuer Impfstoff gegen COVID-19 gefunden wurde, hatten die Virolog*innen und die Politiker*innen die Impfung der erwachsenen Bevölkerung zum einzig möglichen Ausweg aus der Pandemie erklärt. Inzwischen ist bereits die Impfung ab einem Alter von fünf Jahren zugelassen. In den vergangenen Monaten hat die gesellschaftliche Debatte über die Gefährlichkeit des Virus versus der Gefährlichkeit der Pandemie- und Impfstrategie zu einer immer stärkeren Polarisierung der Gesellschaft geführt, bis in Familien- und Freundeskreis hinein. Es wird in geradezu verzweifelter Weise darüber gestritten, wie eine Exitstrategie aussehen könnte und müsste. Der „anderen Seite zuhören“, ihre Ängste und Bedenken ernst zu nehmen und das eigene Lösungskonzept zu hinterfragen, scheint in diesen Zeiten keine Option zu sein und zerstört den gesellschaftlichen Zusammenhalt Schritt für Schritt.
Auf der Strecke bleibt auch eine Debatte über den weiteren Umgang mit der Pandemie, die sich ergebnisoffen neuen Erkenntnissen stellt – also zum Beispiel die Diskussion, ob eine Impfpflicht bei einem so mutationsfreudigen Virus überhaupt sinnvoll ist oder die Impfung nur ein Instrument unter verschiedenen sein kann. Dazu gehören sicher auch Forschungen an Medikamenten und die Frage, wie die vulnerablen Gruppen zu schützen sind; ohne beispielsweise Kinder, die kaum ein Risiko für einen schweren Verlauf haben, den Lockdown-Maßnahmen und der Impfstrategie zu unterwerfen.
Lachesis | Zeitschrift Nr. 51
