Beschreibung
Polarisierung überwinden – Brücken bauen
Wir können jemanden eine goldene Brücke bauen, können uns eine Eselsbrücke machen, können eine Brücke schlagen, können eine Brücke zu weit gehen oder auch alle Brücken hinter uns abbrechen. Auch Brücken im baulichen Sinn können ganz verschieden sein. Sie können hoch, lang und umstritten sein, so wie die 2022 im Rahmen des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm fertiggestellte Filstalbrücke. Oder sie können klein, niedrig und kaum sichtbar sein, so wie eine Fußgängerbrücke über den kleinen Dorfbach auf einer Wanderung. Ob wir nun Brücken schlagen, welche über Schluchten bauen oder Brücken zwischen Leben und Sterben oder hin zu anderen Kulturen bauen, eines haben sie alle gemeinsam: Sie überwinden Hindernisse und ermöglichen so, dass Menschen aufeinander zugehen können. Die vorliegende Ausgabe der LACHESIS stellt Brücken der unterschiedlichsten Form vor, Brücken, die Menschen in diesen polarisierenden Zeiten zueinander bringen können.
Ähnlich wie die Ausgabe Pandemie ganzheitlich betrachtet basiert die vorliegende Ausgabe nicht auf den Vorträgen und Workshop-Angeboten der jährlichen Sommertagung von Lachesis. Sie ist das Ergebnis von Überlegungen der Redaktion und Anfragen bei unterschiedlichsten Autorinnen, was letztlich in einer Flut von Artikeln mündete. Im Ergebnis bedeutet dies, dass wir in der vorliegenden Ausgabe auf liebgewonnene Rubriken verzichten müssen. Das, was längst geschrieben war, muss letztlich in der Schublade bleiben. So entfielen die Rezensionen von Büchern und der Jahresrückblick, und auch die Bücherliste musste stark eingekürzt werden.
Eine Zeitung wie die LACHESIS kann nur im Miteinander, in der Zusammenarbeit vieler entstehen. In der Zusammenarbeit mit unseren tollen Autorinnen, die mit ihren Ideen und Texten die Zeitung mit Inhalt füllten. Insbesondere bei den Interviews mit unserer Künstlerin Patricia und Agathe aus dem Hospizverein Forchheim war es unser Anliegen, engagierten Brückenbauerinnen das Wort zu geben. Von Doris geführt, von Flora abgetippt und gekürzt und von Esther Korrektur gelesen, ging hier alles Hand in Hand.
Ungewiss ist, wie es mit der LACHESIS-Zeitschrift weitergehen wird. Die schon immer hohen Kosten für die Produktion der LACHESIS werden durch die Preiserhöhungen und die Inflation weiter in die Höhe getrieben und machen einen Umbau des bisherigen Konzepts notwendig. Klar ist, dass es sie in dieser Print-Form künftig nicht mehr geben soll. Was nachfolgt, wird die Mitfrauenversammlung bei ihrem nächsten Treffen Anfang Juni entscheiden. Die Redaktion hätte gerne mit dem altbewährten Konzept weitergemacht, doch das haben andere zu bestimmen. Wir wünschen der Mitfrauenversammlung eine kluge Entscheidung, zum Wohle des Verbandes.
Was bleibt, ist danke zu sagen. Danke an alle, die an der Entstehung dieser Ausgabe mitgewirkt haben. Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern Freude an den Inhalten, möge die Zeitung das sein, als was sie gedacht ist: eine Brücke, um Polarisierung zu überwinden, eine Brücke in die Welt.
Das Redaktionsteam Doris Braune, Esther Krais-Gutmann
und Flora Heinlein
Lachesis | Zeitschrift Nr. 52
